Gut schlafen, besser leben – wie wir die Zeitumstellung nutzen und Schlaf neu denken sollten
Prof. Dr. Oliver Meißner • 27. März 2025
Am Wochenende ist es wieder soweit:
Die Uhren werden eine Stunde vorgestellt – und damit gerät unser Schlafrhythmus aus dem Takt. Viele Menschen fühlen sich nach der Zeitumstellung müde, unkonzentriert oder sogar gereizt. Doch warum ist das so? Und was können wir tun, um den Übergang sanfter zu gestalten?
Der renommierte Schlafcoach Nick Littlehales, der mit Spitzensportlern und Olympiateams zusammenarbeitet, zeigt in seinem Buch Sleep, dass Schlaf nicht nur eine Frage der Stunden, sondern der richtigen Strategie ist. Besonders in Zeiten der Umstellung lohnt es sich, die eigenen Schlafgewohnheiten zu optimieren.

Doch warum bringt uns die Zeitumstellung aus dem Gleichgewicht? Unser Körper folgt einer inneren Uhr, die durch Licht gesteuert wird. Mit der Zeitumstellung wird dieser Rhythmus abrupt verändert – ähnlich wie bei einem Mini-Jetlag. Insbesondere die verkürzte Nacht im Frühjahr kann sich negativ auf Konzentration, Stimmung und Leistungsfähigkeit auswirken.
Statt uns über die verlorene Stunde zu ärgern, können wir die Gelegenheit nutzen, um unseren Schlaf langfristig zu verbessern.
Die Lösung: Schlaf in Zyklen denken
Littlehales bricht mit der Vorstellung, dass wir alle exakt acht Stunden Schlaf brauchen. Viel wichtiger ist es, unseren Schlaf in 90-Minuten-Zyklen zu betrachten. In dieser Zeit durchläuft der Körper alle wichtigen Schlafphasen – vom leichten Schlaf bis zur tiefen Regeneration. Wer seine Schlafenszeit strategisch plant, kann mit fünf oder sechs Zyklen pro Nacht (also 7,5 bis 9 Stunden) oft mehr Erholung erreichen als mit einer erzwungenen, durchwachsenen Acht-Stunden-Nacht.
Tipp zur Zeitumstellung: Versuchen Sie, in den Tagen vor der Umstellung schrittweise 15 Minuten früher ins Bett zu gehen, um den Übergang sanfter zu gestalten.
Das perfekte Schlafumfeld für eine erholsame Nacht
Wer tiefer schlafen will, sollte auf seine Umgebung achten. Hier sind drei entscheidende Faktoren:
• Dunkelheit & Licht: Licht ist der wichtigste Taktgeber für unseren Schlaf. Nutzen Sie tagsüber so viel Tageslicht wie möglich und vermeiden Sie am Abend starkes Kunstlicht – besonders von Bildschirmen
• Temperatur & Luft: Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad. Ein gut gelüftetes Schlafzimmer fördert einen tieferen Schlaf.
• Technikfreie Zone: Smartphones und Tablets stören durch ihr Blaulicht die Melatoninproduktion.
Besser: Eine Stunde vor dem Schlafengehen auf Bildschirme verzichten und stattdessen ein Buch lesen.
Powernaps statt Müdigkeit – Schlafen wie die Profis
Tagsüber trotzt allem müde? Dann hilft ein Powernap! Statt Kaffee oder Zucker bringt ein kurzer Schlaf von 20 Minuten die beste Erholung. Laut Littlehales sind diese „kontrollierten Erholungspausen“ sogar Teil der Erfolgsstrategie vieler Spitzensportler.
Fazit: Schlaf bewusst steuern – gerade jetzt!
Die Zeitumstellung ist eine Herausforderung für unseren Körper – aber auch eine Chance, unsere Schlafgewohnheiten zu verbessern. Wer seinen Schlafrhythmus bewusst steuert und das richtige Umfeld schafft, kommt entspannter durch den Frühling und profitiert langfristig von mehr Energie und besserer Erholung.
Im zweiten Teil unserer Reihe zum Thema Schlaf schauen wir uns nächste Woche genauer an, wie Ernährung und Bewegung unseren Schlaf zusätzlich verbessern können. Bis dahin: ZUM WOHL und schlafen Sie gut!

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Nur eine Woche nach dem Earth Day folgt ein stiller, oft übersehener Ehrentag: Der Tag des Baumes am 25. April. Während die Welt über CO₂-Speicher und Aufforstung spricht, möchten wir heute den Blick bewusst anders richten: Nicht auf den Baum als Klimaschutzsymbol – sondern als uralte Verbündete unserer Gesundheit.

Wer ist die WHO – und warum gibt es diesen Tag? Die WHO (World Health Organization) ist die globale Leitinstanz für öffentliche Gesundheit. Seit 1948 setzt sie sich dafür ein, dass alle Menschen weltweit die bestmögliche Gesundheit erreichen können – unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Lebenssituation. Mit dem Weltgesundheitstag, der jährlich in über 150 Ländern begangen wird, lenkt die WHO den Fokus auf ein zentrales Gesundheitsthema. Es ist ein Aufruf – an Regierungen, Fachleute, Bildungseinrichtungen und jeden Einzelnen: Hinschauen. Verstehen. Handeln. Warum das Motto 2025? Weil Gesundheit nicht mit dem ersten Schritt beginnt – sondern mit dem ersten Herzschlag. Die Wissenschaft ist sich einig: Die ersten 1.000 Tage – von der Empfängnis bis zum zweiten Lebensjahr – sind eine entscheidende Entwicklungsphase. Hier wird die Grundlage gelegt für: • das Immunsystem • die emotionale Stabilität • die Hirnreifung • die Resilienz gegenüber Stress • die soziale Kompetenz Gute Begleitung in dieser Zeit ist kein Luxus – sie ist eine Investition in eine gesunde Gesellschaft. Ernährung, sichere Bindung, präventive Medizin, liebevolle Fürsorge und ein förderndes Umfeld – all das sind medizinisch relevante Einflussfaktoren, die das ganze Leben prägen. Der Aufruf der WHO: Investiert in gesunde Anfänge – für Kinder, Familien und die Welt von morgen. Ob politisch oder persönlich, lokal oder global – wir alle können Teil dieser Bewegung sein. Was können Sie konkret tun? • Sprechen Sie über Gesundheit – in der Familie, im Beruf, im Freundeskreis. • Informieren Sie sich und andere über gesunde Entwicklung von Anfang an. • Unterstützen Sie Aktionen vor Ort – in Kitas, Schulen oder Apotheken. • Nutzen Sie Beratungs- und Vorsorgeangebote – oder helfen Sie, sie bekannt zu machen. • Teilen Sie Wissen online – z. B. mit einem Post zum Weltgesundheitstag. • Leben Sie Gesundheit vor – durch kleine, bewusste Entscheidungen im Alltag. Fazit: Prävention beginnt früh – und wirkt ein Leben lang. Der Weltgesundheitstag 2025 ist mehr als ein Kalendereintrag. Er ist eine Einladung – zum Mitdenken, zum Innehalten und zum Handeln. Gesundheit ist ein Menschenrecht. Und Prävention von Anfang an ist die klügste, wirksamste und menschlichste Medizin, die wir haben. Lassen wir aus gesunden Anfängen eine hoffnungsvolle Zukunft wachsen. ZUM WOHL!

In der letzten Ausgabe haben wir uns damit beschäftigt, wie Zeitumstellung, Schlafrhythmen und das Schlafzimmer selbst unsere Nachtruhe beeinflussen. Heute geht’s weiter mit einem Thema, das oft unterschätzt wird: Wie stark unsere Ernährung und Bewegung darüber entscheiden, ob wir morgens erholt oder gerädert aufwachen. Denn guter Schlaf fällt nicht einfach vom Himmel – er beginnt auf dem Teller, wird im Alltag vorbereitet und endet mit bewussten Entscheidungen vor dem Zubettgehen. Hier kommen drei alltagstaugliche Tipps, mit denen Sie Ihrem Schlaf auf natürliche Weise auf die Sprünge helfen können.

Der kalendarische Frühlingsanfang am 20. März ist da – und mit ihm die beste Gelegenheit, das Immunsystem aus dem Winterschlaf zu wecken. Nach Monaten mit wenig Sonnenlicht, kalorienreicher Winterkost und weniger Bewegung ist es jetzt an der Zeit, den Körper gezielt auf die neue Jahreszeit einzustellen.